Hebe gehörte zu den Gottheiten der griechischen Mythologie.
Sie wurde als Göttin der Jugend verehrt.
Göttin der Jugend
Der griechische Begriff Hebe bedeutet „Jugend“. So empfing Hebe von den alten Griechen Verehrung als „Göttin der Jugend“.
Von den Römern erhielt sie den Namen Iuventas. Eine weitere Bezeichnung lautete „die Göttin mit den Rosenwangen“.
Durch ihren Namen stand Hebe für Schönheit und Anmut, wie sie vor allem in jungen Jahren vorkam.
Herkunft der Hebe
Im Unterschied zu vielen anderen griechischen Göttern gibt es nur wenig über die Erlebnisse von Hebe zu berichten.
Ihre Eltern waren Zeus, der Göttervater, sowie dessen Gemahlin Hera. Ihre Geschwister hießen Ares, Hephaistos und Eileithyia.
Einer Legende nach kam die Schwangerschaft Hebes zustande, als ihre Mutter Hera während eines Abendmahls mit Apollon von wildem Kraut aß.
Leben auf dem Olymp
Nach ihrer Geburt lebte Hebe auf dem Olymp, dem Berg der Götter. Dort diente sie als Mundschenk. Dabei erfüllte sie die Aufgabe, den Göttern Ambrosia und Nektar zu reichen.
Als Hebe jedoch eines Tages eine Ungeschicklichkeit widerfuhr, indem sie bei der Darreichung eines Getränkes stolperte, hatte dies ihre Ablösung durch Ganymed, einen Sohn des trojanischen Königs Tros zur Folge.
So gehörte Ganymed zu Zeus‘ Lieblingen und der Göttervater bestimmte deshalb gegen den Willen Heras den Königssohn zum neuen Mundschenk der Götter.
Hebe hielt sich zumeist im Hintergrund. So stand sie trotz ihrer edlen Herkunft gegenüber den anderen Göttern in einem untergeordneten Verhältnis.
Mitunter spannte sie Hera deren Pferde vor den Wagen, wenn sie gemeinsam mit Pallas Athene in den Kampf gegen die Trojaner zog.
Ehe mit Herakles
Nachdem der griechische Held Herakles sich aus Verzweiflung bei lebendigem Leibe hatte verbrennen lassen, stieg er aus den Flammen in den Olymp auf. Dort erhielt er Unsterblichkeit.
Weil er sich zudem mit Hera versöhnte, gab diese ihm ihre Tochter Hebe zur Frau.
Hebe schenkte ihrem Gemahl zwei Söhne mit Namen Aniketos und Alexiares.
Hebes Kräfte
Als Tochter des Zeus und der Hera verfügte Hebe durchaus über besondere Kräfte. So war die Göttin in der Lage, anderen neue Jugend zu verleihen.
Auf Geheiß ihres Vaters erneuerte sie zum Beispiel die Jugend des Iolaos, der ein Neffe des Herakles war und außerdem dessen Wagen lenkte.
Zu Hebes äußeren Merkmalen zählte ein Krug, den sie oft bei sich trug.
Hebe als Iuventas bei den Römern
Die Römer verehrten Hebe unter dem Namen Iuventas ebenfalls als Göttin der Jugend. So bedeutete der Name Iuventas auf Latein „Jugend“. Sie war die Tochter von Jupiter und Juno.
Die Römer huldigten ihr vor allem als Göttin der männlichen Jugend.
Wenn ein römischer Jüngling das Gewand des Knaben ablegte und stattdessen die Toga eines Mannes trug, suchte er das Heiligtum der Göttin, das sich auf dem römischen Kapitol befand, auf, um ihr ein Geldstück als Opfer darzubringen.
Auch beim Circus Maximus gab es einen weiteren Iuventas-Tempel.
Stätten der Verehrung
Die Griechen huldigten Hebe an verschiedenen Orten. So wurde sie u. a. gemeinsam mit ihrer Mutter Hera im Heraion von Argos verehrt. Dort befand sich ein Kultbild, das aus Gold und Elfenbein bestand und direkt neben dem Kultbild der Hera untergebracht war.
Auch in der Stadt Mantineia würdigten die Einwohner Hebe zusammen mit ihrer Mutter mit Kultbildern.
Gemeinsam mit ihrem Gemahl Herakles wurde Hebe in Kos und Athen abgebildet.
Vom Schriftsteller Pausanias (um 115 bis um 180 n. Chr.) wird über einen Hebe-Kult in Phleius berichtet. Dort soll sie den Namen Ganymeda getragen haben. Ihr Heiligtum galt als Asylstätte und hatte Anteil an dem Fest „Efeuschnitt“ (Kissotomoi).
In der heutigen Zeit ist jedoch keines der antiken Kultbilder mehr erhalten geblieben.
Auf verschiedenen Vasen stellten die alten Griechen Hebe häufig als Mundschenk der Götter dar. Oft trägt Hebe dabei Flügel, wobei unklar blieb, ob es sich um eine Darstellung von Hebe oder der Götterbotin Iris handelte.
Später wurden von verschiedenen Künstlern wie Antonio Canova (1757-1822), Bertel Thorvaldsen (1770-1844) sowie Joseph Wackerle (1880-1959) neue Skulpturen der Hebe geschaffen.