Poseidon – griechischer Gott des Meeres

Gott Poseidon
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Poseidon ist der Gott des Meeres.

Als Bruder von Göttervater Zeus gehört er zu den Gottheiten des Olymp.

In der griechischen Mythologie stellte Poseidon den Gott des Meeres dar.

Den Römern war er auch als Neptun bekannt.

Zu Poseidons markantesten Erkennungszeichen gehört der Dreizack, der seine Macht symbolisiert.

Erscheinung des Poseidon

Poseidon fällt durch seine große und stattliche Erscheinung auf. So werden gewöhnliche Menschen von ihm deutlich überragt.

Das Haar des Gottes ist wallend und er trägt einen weißen Vollbart. Als Poseidon jung war, wies sein Haar eine dunkelbraune Färbung auf. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es silbern.

Poseidons Herkunft

Poseidon gehörte neben Zeus, Hades, Hera, Hestia und Demeter zu den Kindern der Titanen Kronos und Rhea.

Mit Ausnahme von Zeus verschlang Kronos all seine Abkömmlinge, also auch Poseidon, in sich.

Zeus wurde durch seine Mutter vor diesem Schicksal bewahrt und nahm den Kampf gegen seinen Vater auf.

Dabei konnte er erreichen, dass Poseidon und dessen Geschwister wieder freikamen.

Poseidon schloss sich daraufhin seinen Brüdern Zeus und Hades im Kampf gegen Kronos und dessen verbündete Titanen an.

Aufstieg zum Gott des Meeres

Nach dem Sieg über die Titanen beschlossen Zeus, Hades und Poseidon, die Welt unter sich aufzuteilen.

Während Zeus den Himmel beherrschte und Hades die Unterwelt, wurde Poseidon die Herrschaft über das Meer zuteil.

Damit stieg er auch zum Beherrscher der Gezeiten auf.

Erfreute sich Poseidon guter Laune, schuf er inmitten der Ozeane neue Inseln. Auch die Seefahrer konnten sich über ruhiges Wetter und guten Wind freuen.

Verspürte Poseidon allerdings Zorn, machte sich dies oft dadurch bemerkbar, dass der mächtige Gott mit seinem Dreizack auf das Meer eindrosch, wodurch es zu hohen Wellen und Stürmen kam. Sogar Seebeben waren möglich. Die Seefahrer mussten dann auf die Hilfe anderer Götter hoffen.

Poseidons Besonderheiten

Poseidon residierte nicht auf dem Olymp, sondern in einem prächtigen Palast aus Kristall im tiefsten Meer.

Darüber hinaus liebte der Meeresgott Pferde über alles. So war Poseidon sogar in der Lage, sich in ein Pferd zu verwandeln, wodurch ihn niemand erkennen konnte, wenn er davonritt.

Unter Poseidons Schutz standen außerdem sämtliche Pferdearten der Welt. Dazu zählten neben den Vollblutpferden auch Einhörner, Seepferdchen, Hippokampen und Zentauren.

Von den Menschen wurde er deshalb zum Schutzpatron für Pferderennbahnen gekürt.

Da Poseidon durchaus eitel war, nahm er gern Opfergaben entgegen.

Versetzte man den Meeresgott jedoch in Zorn, konnte er rasch Meeresungeheuer herbeirufen sowie Überschwemmungen oder Erdbeben auslösen.

Zu Poseidons Gefolge gehörten die Nereiden. Dabei handelte es sich um freundliche Nymphen.

Auch alle denkbaren Meerestiere umgaben den Gott.

Bei Reisen durch das Meer griff Poseidon auf eine Kutsche zurück, die aus der Schale einer riesigen Muschel bestand. Gezogen wurde sie von Seepferdchen oder Hippokampen.

Poseidons Gemahlin

Poseidon hatte mit der Nymphe Amphitrite eine wunderschöne Gemahlin. Um erfolgreich um sie zu werben, war sogar für den Meeresgott einiges an Aufwand nötig gewesen.

So war Amphitrite als Tochter des Meereskönigs Nereus zunächst wenig erfreut über den Wunsch Poseidons, sie zur Frau zu nehmen. Darum versteckte sie sich vor dem Meeresgott.

Poseidon gebot jedoch über Delphine, von denen einer die Nymphe aufspürte und zurückbrachte.

Schließlich willigte Amphitrite in die Ehe ein und die beiden wurden ein glückliches Paar.

Schon bald gebar die Nymphe ihrem Gemahl den erhofften Sohn Triton. Er besaß einen menschlichen Kopf und Oberkörper, während er den Unterkörper eines Delphins aufwies.

Auf diese Weise würdigten Poseidon und Amphitrite den Delphin, der die Nymphe zu ihrem Bräutigam gebracht hatte.

Später wurde Triton der griechische Wellengott.

Allerdings stellte Poseidon schönen Frauen ebenso nach wie sein Bruder Zeus.

So ging er viele Affären mit Göttinnen, Nymphen sowie sterblichen Frauen ein.

Daraus entstanden auch einige Nachkommen wie zum Beispiel das Wunderpferd Areion, das er mit seiner Schwester Demeter zeugte. Areion konnte nicht nur sehr schnell laufen, sondern sogar sprechen.

Ein weiteres Pferd, das Poseidon zeugte, war Pegasus, das dem Hals der Medusa entsprang.

Mit der Medusa hatte Poseidon ein Verhältnis, als diese noch ein wunderschönes Aussehen besaß. Später kam es zu ihrer Verwandlung in ein grausiges schlangenköpfiges Monster, bei dessen Anblick jedermann zu Stein erstarrte.

Weitere Kinder von Poseidon waren der einäugige menschenfressende Zyklop Polyphem, der Jäger Orion sowie zahlreiche Seeungeheuer.

Konflikte mit anderen Göttern

Genau wie viele andere Götter hegte auch Poseidon den Wunsch nach mehr Macht.

So versuchte er mehrmals, den anderen Göttern Teile ihrer Herrschaftsgebiete abzunehmen, was mitunter zu kleineren Kriegen führte.

Sonderlich erfolgreich war der Gott des Meeres bei diesem Vorhaben jedoch nicht.

Zum Beispiel trug Poseidon mit der Göttin Athene einen Kampf um die Region Attika aus, was mit Einverständnis der anderen Götter erfolgte.

Von Attikas König Kekrops I. wurde bestimmt, dass beide Götter den Menschen ein Geschenk machten. Derjenige Gott, der das bessere Geschenk vergab, erhielt die Herrschaft über die Region. Zu diesem Zweck fand auf der Akropolis ein Wettkampf statt.

Mithilfe seines Dreizacks schlug Poseidon eine Quelle aus Salzwasser hervor, die aus der Akropolis sprudelte.

Von Athene wurde dagegen ein Ölbaum gepflanzt.

König Kekrops befand, dass das Geschenk von Athene das bessere war, und benannte die Hauptstadt Attikas nach der Göttin.

Poseidon war über diese Entscheidung derart wütend, dass er Attika überfluten ließ.

Außerdem durfte Kekrops für den Rest seines Lebens nie wieder Land berühren und wurde auf ein Schiff verbannt.

Kult um Poseidon

Die alten Griechen verehrten Poseidon zunächst als Gott des Orakels von Delphi. Später wurde diese Stelle von Apollon übernommen.

Zusammen mit Athene fungierte Poseidon auch als Schutzgott von Athen.

Zugleich stellte er den Schutzgott der Stadt Pylos dar.

Im antiken Eleusis galt der Gott des Meeres zudem als Vater von König Oilmophos.

Die Bewohner von Troizen huldigten Poseidon als Vater des Helden Theseus.

Weil Poseidon Pferde liebte, errichteten die Griechen ihm zu Ehren den Hippioskult.

Der attische Kalender weihte ihm sogar einen Monat.

Poseidon in der Kunst

Die Kunst bildete Poseidon häufig auf einem Streitwagen ab, der von stattlichen Hippokampen gezogen wurde.

Auch Dreizack und Delphine waren beliebte Motive.

Ebenso existieren Darstellungen von Poseidon mit seiner Gattin Amphitrite während ihrer Hochzeit.

Noch heute lässt sich im Archäologischen Museum der griechischen Hauptstadt Athen eine 2,09 Meter große Bronzestatue bewundern, die aus der Antike stammt. Nach Meinung zahlreicher Archäologen handelt es sich dabei um eine Statue von Poseidon.